Säkularer Humanismus, praktischer Humanismus

Humanistischer Campus des HVD-Bayern mit Prof. Dr. Franz Josef Wetz, Dr. Andreas Edmüller und Dr. Nikil Mukerji; Moderation: Lydia Patzak und Tanja Reitmeier (HVD-Bayern); anschließend Diskussion

Prof. Dr. Franz Josef Wetz, Beirat im HVD Bayern:

Humanismus und seine Wurzeln – alter und neuer Humanismus

Humanismus ist ein großes Wort, dessen Glanz sich einer alten Tradition verdankt. Die Leuchtkraft des neuen Humanismus zehrt gewissermaßen vom Licht des alten Humanismus. Allgemein verfolgt der Humanismus das Bildungsziel, die dumme Bestie Mensch durch gelehrte Bücher zu zähmen. Aber der neue Humanismus widerspricht dem alten nahezu in jeder Beziehung. Er verwirft den Glauben an ein substanzielles, religiöses oder sittliches Sinnzentrum. Darüber hinaus bestreitet der neue Humanismus, dass der Mensch ein aus der Natur herausgehobenes Geistwesen mit erhabener Würde sei, das griechisch-römische Bildung versittlichen und zu nicht eigeninteressierter Achtung und Fürsorge erziehen könne. Stattdessen befürwortet der neue Humanismus ein naturalistisches Menschenbild sowie eine hedonistische und eigeninteressierte Existenzform. Diese soll zugleich Fundament der Menschenrechte wie auch Grundlage einer Gesellschaft mit menschenfreundlichem Antlitz sein. Ein Humanismus, der dieses Namens wert sein möchte, muss eine Antwort auf die Frage finden, wie Humanität möglich ist.


Dr. Andreas Edmüller, Beirat im HVD-Bayern:

Aufklärung ist kein Selbstläufer – »HVD, übernehmen Sie!«

Ein etwas genauerer Blick auf die öffentlichen Debatten zum Thema Impfen zeigt, dass sich da gerade etwas zusammenbraut, das für die offene Gesellschaft recht gefährlich werden kann. Ich meine den Schulterschluss von Gruppen, Vereinigungen und Bewegungen, die bisher nie an einem Strang gezogen haben:

Warum marschieren bei Querdenkerdemos auf einmal rechtsextreme Rassisten neben alternativ Angehauchten, Reichsbürger neben Religiösen, Esoteriker neben Verschwörungsspinnern, QAnon-Gläubige neben Linksextremen (zu Beginn) und Alternativheilern …?

Warum gibt es da offenbar keine Berührungsängste mehr?

Meine Antwort: Diese auf den ersten Blick völlig heterogenen Gruppierungen eint die strikte Ablehnung des wissenschaftlichen und säkular geprägten Welt- und Menschenbildes. Kurz: Sie haben ein gemeinsames Feindbild »Aufklärung«.

Meine Anregung: Ein wichtiger Baustein jeder Gegenstrategie sollte das Engagement von uns Bürgern für Aufklärung, Vernunft und eine liberale/offene Gesellschaft sein. Schließlich ist es unsere Gesellschaft – und deren Gestaltung sollten wir nicht nur hochmotivierten Querfrontschwurblern und langweiligen Berufspolitikern überlassen. Noch dazu, wenn diese Politiker ebenfalls das eine oder andere Problem mit der Aufklärung haben.

Meine Diskussionsfrage: Was kann der HVD konkret tun, um die Werte der Aufklärung wirkungsvoll zu verteidigen und zu stärken?


Dr. Nikil Mukerji, Vorsitzender des HVD-Bayern:

Säkular und humanistisch – Impulse für einen praktischen Humanismus in Bayern

Jede Organisation braucht eine Mission. Das gilt auch für uns, den HVD Bayern. Wofür stehen wir? Was ist unser Leitbild? Und wie grenzen wir uns gegenüber anderen Organisationen ab? Ausgehend von einer kurzen Diskussion des Leitbilds der Vernunft wird Nikil Mukerji hierzu einige Impulse liefern.


Diese Veranstaltunge findet live online über diesen Zugangslink statt (Meeting-ID: 845 2070 4889). Die Teilnahme ist kostenfrei. Zur Deckung der entstehenden Kosten bitten wir herzlich um Spenden an Kortizes: Entweder über Paypal oder per Überweisung. Vielen Dank! Spenden sind aufgrund der Gemeinnützigkeit steuerlich absetzbar.

Datum

19 Jan 2022
Vorbei!

Uhrzeit

19:30

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Veranstaltungsort

Online

Veranstalter

Kortizes – Institut für populärwissenschaftlichen Diskurs gGmbH

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