Ein humanistisches Studienwerk

Nur ein Staat, der gegenüber Weltanschauungen und Religion neutral ist und deren Gemeinschaften und Zugehörige gleichbehandelt, kann nach der berühmten Formulierung des Bundesverfassungsgerichts eine „Heimstatt aller Staatsbürger“ sein.

 

Deshalb sollen auch die staatlich unterstützten Begabtenförderungswerke, „die verschiedenen weltanschaulichen, religiösen, politischen, wirtschafts- oder gewerkschaftsorientierten Strömungen in Deutschland“ abbilden. Dies ist jedoch nicht der Fall, wie ein Blick auf die Studienwerke zeigt, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert werden: Vier von ihnen sind religiös ausgerichtet, sechs parteipolitisch, zwei weitere vertreten wirtschaftliche bzw. gewerkschaftliche Interessen. Kein einziges dieser Begabtenförderwerke ist weltanschaulich orientiert – und dies, obwohl der Humanismus eine Weltanschauung ist, die von einem signifikanten Anteil der Bevölkerung und insbesondere der Studierenden in Deutschland geteilt wird.

Das Bertha von Suttner-Studienwerk ist gegründet worden, um auch diesen zahlreichen Studierenden in Deutschland eine Fördermöglichkeit zu bieten. Seine Gründung ist ein Beitrag zur Gleichbehandlung von Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften und deren Angehörigen. Unterstützt wird das Projekt von zahlreichen Personen des öffentlichen Lebens, darunter vielen renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.